Penis wird nicht richtig steif – Ursachen und Lösung

Ursachen und Lösungen für Erektionsstörungen

Zuletzt aktualisiert: Oktober, 2024

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Möchte der eigene Penis nicht so wie Mann will, ist das in jedem Alter eine große Belastung. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie individuell. Tritt die Erektionsstörung über einen längeren Zeitraum auf, sollten Sie der Sache jedoch nachgehen. Denn oft kann, wenn auch nicht immer, die Ursache behandelt werden.

Psychische Ursachen
Wenn die Psyche nicht mitspielt

Welcher Mann kennt es nicht? Sie freuen sich auf die gemeinsame intime Zweisamkeit. Nur Ihr kleiner Freund entscheidet sich, nicht richtig steif zu werden. Ihre Gedanken kreisen jetzt mehr als vielleicht vorher schon um genau diese eine Sache. Der Druck wächst und schließlich geht gar nichts mehr. Oder aber eine ganz andere Baustelle macht sich bemerkbar: Sie sind gedanklich noch beim Geschäftstermin, der nicht so verlief wie Sie es gerne gehabt hätten.

Auch Streit, Versagensängste oder eine Depression können Ursachen für das erschlaffte oder noch schlaffe Glied sein. Dies führt zu noch größerem Druck. Dieser Teufelskreis dreht sich im schlimmsten Fall so weit, dass sich die betroffenen Männer komplett aus dem eigenen Liebesleben zurückziehen oder sich gar Vorwürfe machen. Diese psychische Belastung muss nicht zwingend erst mit zunehmendem Alter passieren.

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Psychische Ursachen
Vor dem Sex ist nach dem Sex

Bereits das erste Mal oder auch das erste Mal mit einer neuen Partnerin kann sich negativ auf Ihre Potenz und/oder Ihr sexuelles Selbstvertrauen auswirken. Denn oft funktioniert der erste sexuelle Kontakt nicht so wie gewünscht. Falscher Ort, falsche Zeit und dann auch der Druck, alles so perfekt wie möglich zu machen. Zu allem Überfluss sind Sie dann auch zu früh gekommen. Diese Erfahrungen nagen oft jahrelang am eigenen Sex-Ego und verhindern ein erfülltes Sexleben.

In jüngeren Mannes-Jahren ist eine Erektionsstörung natürlich ein Schock. Eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, zunehmende sexuelle Erfahrungen oder auch die/der richtige Partner/in können in vielen Fällen rasch Abhilfe schaffen. Auch im fortgeschrittenen Alter sind Männer von plötzlichen Erektionsstörungen häufig sehr überrascht. Dabei ist die Abnahme der Potenz im höheren Alter ein natürlicher Vorgang (mehr dazu: Biologischer Ablauf einer Erektion). Die gedankliche Auseinandersetzung setzt Erektionsstörung mit verringerter „Leistung“ gleich, aber ist das wirklich so?

Psychische Ursachen
Sexgott oder Versager

Männer sehen ihre „Aufgabe“ beim Sex leider noch allzuoft in der Befriedigung der Partnerin – die Musikband Ärzte singen dazu: „Ein Mann fühlt sich erst dann als Mann, wenn er es Dir besorgen kann“. Der Gedanke, wahre akrobatische Kunststückchen oder fulminante Zungenspiele veranstalten zu müssen, hindert den Kopf daran, sich auf das Liebesspiel einzulassen, sich fallenzulassen und die Zweisamkeit in vollen Zügen zu genießen.

Auch wenn Sie Angst vor der Intimität haben und dies eher als Belastung empfinden, kann sich diese Angst auf die Standfestigkeit auswirken. Denn der Druck, die Sie sich selbst machen, führt zwangsweise zu Problemen im Bett. Frustration, Streit und Distanz in der Partnerschaft drehen sich so immer weiter im Kreis.

Wichtig: Nicht immer ist es der Kopf, der für ein schlaffes Glied verantwortlich ist.

Organische Ursachen
Der eigene Körper sagt nein

Die Erektion ist ein komplexer Ablauf – wenn das Zusammenspiel von mehreren Faktoren in Ihrem Körper nicht reibungslos funktioniert, kann der Kopf noch so frei sein. Auch dann kommt es mitunter zu Erektionsproblemen. Einige Beispiele für organische Ursachen von Erektionsstörungen sind:

  • Hormon- oder auch Nervenstörungen
  • Operationen von Blase, Prostata oder auch Bandscheibenprobleme sowie Traumata mit Knochenfrakturen können zu einer weitläufigen Schädigung der Nerven führen
  • Diabetes beeinträchtigt die Bildung einer harten Erektion (Gefäß-, Nervenschädigungen, blutdrucksenkende Mittel)
  • Störungen bei der Blutzufuhr oder beim Blutabfluss

Am Beispiel einer Nevenschädigung wird deutlich wie anfällig und komplex das System einer männlichen Erektion ist: Die sexuellen Reize werden nicht mehr an die entsprechende Stelle weitergeleitet und die Blutzufuhr zum Penis findet nicht statt (weitere Details).

Weitere Risikofaktoren sind erhöhter Blutdruck, eine Verkalkung der Arterien oder zu hohe Cholesterinwerte. Selbst Ihr Gewicht kann Ihre Erektionsfähigkeit beeinflussen. Erektionsprobleme können zusätzlich auch als Nebenwirkung bei der Einnahme von Medikamenten (beispielsweise bei Finasterid gegen Haarausfall) auftauchen.

Die Erektion ist ein komplexer biologischer Vorgang, sowohl was die Entstehung als auch die Aufrechterhaltung einer Erektion anbelangt. Hierfür wirken viele einzelne Vorgänge ineinander. Lohnend und interessant ist ebenso einen Blick auf die Risikofaktoren der ED (Studie: Cottbus Survey):

Risikofaktoren der erektilen Dysfunktion
RisikofaktorZusammenhang mit ED
Alter hoch
BMI gering bis nicht vorhanden
Bluthochdruck hoch
Diabetes hoch
Depressiongering bis nicht vorhanden
koronare Herzkrankheit hoch
periphere arterielle Verschlusskrankheit hoch

Die eigenen Medikamente als Potenzkiller

Oft werden Medikamente außer Acht gelassen, wenn es um die Problemfindung bei Erektionsstörungen geht. Doch gerade blutdrucksenkende Mittel können die Bildung einer Erektion stark beeinflussen. Ein weiteres Beispiel sind Psychopharmaka, die einer Reizweiterleitung zum Glied verhindern. Mittel zur Stabilisierung der Blutfettwerte oder auch Magenschoner haben oftmals ebenfalls eine Erektionsstörung als unerwünschte Nebenwirkung.

Auf der Suche nach den Auslösern für Erektionsstörungen stehen Mittel, die den Testosteronspiegel beeinflussen, ebenso auf der Liste.

Unser Tipp: Lesen Sie die Beipackzettel Ihrer Medikamente und sprechen Sie im Zweifel mit Ihrem behandelnden Arzt.

Meist genügt schon die Umstellung auf ein anderes Präparat, um dem Problem entgegenzuwirken. Ein ganz guter Indikator, ob es sich grundsätzlich um eine organische oder psychische Ursache handelt ist die Morgenlatte – bekommen Sie überhaupt keine Erektion, willkürlich oder unwillkürlich, dann lassen Sie sich auf jeden Fall gründlich untersuchen, denn Ihr Penis dient auch als Frühwarnsystem für andere Krankheiten.

Die Psyche gezielt in den Griff bekommen

Sind die organischen Ursachen abgeklärt und halten die Erektionsstörungen länger als sechs Monate an, können Sie über eine eine (sexual) Therapie in Kombination mit einem verschreibungspflichtigen Potenzmittel nachdenken.

Bewährt hat sich eine sogenannte Doppeltherapie. So wird nicht nur der bereits angesprochene gedankliche Teufelskreis durchbrochen, sondern bis zur endgültigen Bereinigung Ihrer psychischen Probleme durch eine geringe Dosis an Medikamenten unterstützt. Die einzigen wissenschaftlich geprüften wirksamen Medikamente sind sogenannte PDE-5-Hemmer, zu den Wirkstoffen gehören: Avanafil (Spedra), Sildenafil (Viagra), Tadalafil (Cialis) und Vardenafil (Levitra). Da die verschiedenen Wirkstoffen bei jedem Mann unterschiedlich wirken, kann auch zuerst eine Probepackung in Betracht gezogen werden.

Mit passenden Medikamenten unterstützen

Wie der Name der Wirkstoffgruppe PDE-5-Hemmer bereits vermuten lässt, verhindern die Wirkstoffe Avanafil, Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil die Freisetzung des Enzyms Phosphodiesterase 5 in Ihrem Körper.

So bleibt der sogenannte cGMP-Spiegel (cyclisches Guanosinmonophosphat) im Körper erhöht und die Erektion wird positiv durch eine Erweiterung der Blutgefäße (im Penis) beeinflusst. Die Blutzufuhr in Ihrem Penis nimmt zu, die Muskelzellen im Glied entspannen sich, die Erektion wird bei eintretender Wirkung hart.

Wichtig: PDE-5-Hemmer wirken nur bei vorhandener sexueller Erregung – also wenn die Erregung soweit ausreicht, um sexuelle Reize vom Gehirn durch einen Impuls zum Penis weiterzuleiten.

Je nach Wirkstoff beträgt die Wirkungsdauer zwischen 4 und 36 Stunden. Der Wirkstoff Tadalafil kann in geringer Dosis (Stichwort: Cialis once a day) Täglich eingenommen werden. So wird ein Wirkstoffspiegel gebildet, der auch spontanen Sex zulässt. Bei der Einnahme von PDE-5-Hemmern gilt wie bei jedem Medikament: Wechsel- und Nebenwirkungen sollten mit dem Arzt abgesprochen und beachtet werden.

Nicht immer helfen Medikamente und wenn Sie online nach PDE-5-Hemmern wie Viagra suchen, treffen Sie schnell auf unseriöse Angebote. Wir haben 2 Ratgeber für Sie erstellt: Online Apotheken Ratgeber und Potenzmittel legal online kaufen.

In Kombination mit einer Psychotherapie lassen sich durch die Einnahme oraler Präparate gute Erfolge erzielen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich Medikamente mittels Injektion (SKAT-Therapie) oder einem Applikator (MUSE-Therapie) direkt in das Glied zu verabreichen.

Beide Varianten sind nicht ungefährlich, denn es kann zu einer schmerzhaften Dauererektion durch falsche Dosierung kommen. Weniger Gefährlich ist eine Hormontherapie. Bei dieser stellt der Arzt mittels Blutbild fest, in wie weit eine Störung des Hormonhaushaltes vorliegt.

Mehr Stehvermögen durch Unterdruck, Injektion oder OP?

Eine weitere Möglichkeit, die bereits seit langer Zeit angewandt wird, ist eine Vakuumpumpe. Mittels dieser Pumpe wird ein Unterdruck erzeugt, der Blut in Ihr Glied fließen lässt. Um den Rückfluss zu vermeiden, wird ein Gummiring angelegt. Dieser klemmt die Venen ab und hält den Penis steif. Es bedarf einiger Überwindung und etwas Geschick, den Ring zu platzieren.

Fazit: Penis wird nicht richtig steif, welche Lösungen helfen weiter?

Auf den Punkt gebracht hilft bei psychisch bedingten Erektionsstörungen eine Doppelstrategie aus nachweislich wirksamen PDE-5-Hemmern und einer Sexualtherapie. Bei organischen Ursachen muss die individuelle Lösungsstrategie zusammen mit einem Urologen oder einem Facharzt der Andrologie entworfen werden.

Bei psychischen Ursachen geht vor allem eins verloren: die Natürlichkeit und Spontanität der Intimität. Hier können geringe tägliche Dosierungen von Cialis oder Cialis Generika mit demselben Wirkstoff (Tadalafil) als Taktik bis zur Normalisierung des Sexuallebens und Wiederherstellungen des eigenen Sex-Selbstvertrauens weiterhelfen.

Zusammen mit der entsprechenden Therapie können Sie die Ursachen langfristig angehen und so möglichst bald wieder ein erfülltes Sexualleben genießen.


Literatur

  • Wiggins, A., Tsambarlis, P., Abdelsayed, G. and Levine, L. (2018). A treatment algorithm for healthy young men with erectile dysfunction. BJU International, [online] 123(1), pp.173-179. Abgerufen 18. Januar 2019, von https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/bju.14458
  • M.H. Colson, B. Cuzin, A. Faix, L. Grellet, E. Huyghes, Current epidemiology of erectile dysfunction, an update, Sexologies, Volume 27, Issue 1, 2018, Pages e7-e13, ISSN 1158-1360, https://doi.org/10.1016/j.sexol.2018.01.018. (http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/ S1158136018300185)
  • Levine SB, L. S. B. (o.D.). Erectile dysfunction: why drug therapy isn‘t always enough. – PubMed – NCBI. Abgerufen 16. Dezember, 2018, von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12678215