Wie wirkt Priligy wirklich?
Funktionsweise von Priligy gegen vorzeitigen Samenerguss
Zuletzt aktualisiert: Dezember 2024
Priligy ist ein Medikament gegen den vorzeitigen Samenerguss (Ejaculatio praecox) beim Mann. Der in Priligy enthaltene Wirkstoff Dapoxetin gehört zu den selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI). Serotonin spielt im biochemischen Ablauf der Erektion, Orgasmus und Ejakulation als Botenstoff des zentralen Nervensystems eine wichtige Rolle. Priligy ist seit 2009 auf dem Markt und kann nur gegen Rezept erworben werden. Die Kosten für Priligy müssen allerdings – wie bei PDE5-Hemmern (beispielsweise Viagra) – vom Patienten selbst getragen werden.
Wussten Sie, dass Sie Medikamente wie Priligy und Co. gegen vorzeitigen Samenerguss auch diskret und legal online beantragen können? Das geht auch in Deutschland – bei lizenzierten Online-Kliniken wie 121doc, euroClinix und anderen Anbietern. Infos dazu finden Sie hier.
Wie wirkt Priligy?
Der Wirkstoff Dapoxetin hemmt die Wiederaufnahme des Botenstoffes Serotonin. Das bedeutet, dass Serotonin nicht von seinem Wirkort entfernt wird und länger an bestimmten Nervenfasern im Gehirn verbleibt. Dadurch wird der Serotonin-Spiegel erhöht. Im Zusammenspiel zwischen zentralem Nervensystem und biochemischen Prozess des Geschlechtsakts ist Serotonin für die Ejakulationssteuerung mitverantwortlich (siehe Video unten). Bleibt der Serotonin-Spiegel hoch, erhält der männliche Körper das Signal, noch nicht zum Höhepunkt und zum Samenerguss zu kommen. Dapoxetin beeinflusst genau an dieser Stelle den Serotonin-Spiegel durch Hemmung der Serotoninwiederaufnahme in die Nervenzellen und verlängert so die Zeit bis zur Ejakulation.
Priligy | 30 mgWirkstoff: Dapoxetin – hergestellt von Berlin-Chemie |
Dosierung 30 mg:
| |
Priligy | 60 mgWirkstoff: Dapoxetin – hergestellt von Berlin-Chemie |
Dosierung 60 mg:
|
Robuste Zahlen zur Wirksamkeit und zur Verlängerung der Zeit bis zur Ejakulation sind schwierig zu ermitteln. Bei der Wirkung darf auch die Psychologie des Patienten außer Acht gelassen werden. Mit der Einnahme kann der Mann entspannter an den sexuellen Kontakt gehen und vermindert allein dadurch die Wahrscheinlichkeit für einen vorzeitigen Samenerguss. Die subjektive Wahrnehmung spielt hier eine große Rolle. Allgemein gehen viele Studien von einer Zeitverlängerung um das Drei- bis Vierfache aus.
Für wen ist Priligy geeignet?
Priligy ist ein verschreibungspflichtiges Medikament und erfordert somit eine ärztliche Diagnose im Vorfeld. Grundsätzlich dürfen nur Personen zwischen 18 und 64 Jahren Priligy einnehmen. Wesentliches Kriterium für das Medikament ist natürlich zunächst das Leiden unter vorzeitigem Samenerguss.
Vorzeitig meint hierbei eine Ejakulation von weniger als zwei Minuten nach dem Eindringen des Penis.
Zudem muss dieses Problem regelmäßig aufgetreten sein, das heißt in der Mehrheit der versuchten Geschlechtsakte im vorangegangenen halben Jahr. Weiterhin verspüren Sie einen Leidensdruck durch das Problem des vorzeitigen Samenergusses und ein Gefühl der mangelnden Kontrolle.
Bei bestimmten Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahmen darf Priligy nicht eingenommen werden. Besonders die Kombination mit anderen SSRI, die zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden, sowie anderen Antidepressiva ist kritisch. Auch bei anderen psychischen Erkrankungen ist von der Einnahme von Priligy abzuraten. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Epilepsie, Leberfunktionsstörungen und bestimmten Pilzinfektionen sollte Priligy ebenfalls nicht eingenommen werden.
Wie muss Priligy eingenommen werden?
Priligy ist ein anwendungsorientiertes Medikament. Die Einnahme erfolgt etwa eine bis drei Stunden vor dem geplanten Geschlechtsverkehr. Reichhaltiges Essen kann den Wirkungseintritt hinauszögern. Mehr als eine Dosierung pro Tag ist nicht zu empfehlen. Die Standarddosierung ist 30 mg in Tablettenform. Tritt die Wirkung nicht wie gewünscht auf, sollten Sie keinesfalls eigenständig die Dosis erhöhen, sondern nur in Absprache mit Ihrem Arzt. Eine maximale Dosierung von 60 mg ist bei höheren Risiken für Nebenwirkungen dann möglich.
Auch eine Absprache online, also eine Online-Konsultation ist möglich. Spezialisierte und lizenzierte Anbieter sind zum Beispiel euroClinix, 121doc, Meds4all und weitere Anbieter. Der Ablauf ist immer sehr ähnlich:
Welche Nebenwirkungen gibt es?
Da es sich bei Dapoxetin um ein SSRI handelt, sind die für diese Mittel typischen Nebenwirkungen auch hier präsent. Dazu zählen Erektionsstörungen und Libidoverlust oder auch ein Ausbleiben der Ejakulation. Bei einer anwendungsorientierten Einnahme in den oben beschriebenen Dosierungen ist das weniger wahrscheinlich als bei einer regelmäßigen SSRI-Einnahme, aber dennoch nicht selten.
Weitere Nebenwirkungen sind:
- Übelkeit,
- Durchfall,
- Kopfschmerzen,
- Schwindel,
- Schlaflosigkeit oder Ermüdungserscheinungen.
In seltenen Fällen kann der Schwindel auch zu Benommenheit bis hin zur Bewusstlosigkeit führen. Herzrhythmusstörungen sind in seltenen Fällen ebenfalls möglich. Nach der Einnahme von Priligy sollten Sie sich nicht mehr hinters Steuer eines Fahrzeugs setzen. Gleichzeitiger Alkoholgenuss kann die Nebenwirkungen verstärken.
Was sagt Stiftung Warentest?
Zu Priligy gibt es sogar einen Testbericht der Stiftung Warentest. Der Test untersucht unter anderem die gewonnene Zeit bis zur Ejakulation durch die Einnahme von Priligy. Die Stiftung Warentest zitiert Untersuchungen, die eine Zeitverlängerung zwischen einer und zwei Minuten festgestellt haben. Was zunächst nach wenig klingt, kann aber einen entscheidenden Unterschied ausmachen. Zudem muss die starke subjektive Wahrnehmung – sowohl des betroffenen Mannes als auch der Partnerin – beachtet werden.