Azithromycin oder Doxycyclin?
Zuletzt aktualisiert: Dezember 2024
Azithromycin und Doxycyclin sind zwei Wirkstoffe, die gegen die Chlamydien eingesetzt werden. Chlamydien sind in den Industriestaaten die häufigste Sexualerkrankung, die gravierende Spätfolgen mit sich bringen kann. Zur Behandlung wird meist Azithromycin empfohlen. Eine Studie zur Wirksamkeit von Azithromycin und Doxycyclin kommt aber nun zu dem Schluss, dass Doxycyclin der wirksamere Arzneistoff ist.
Die Studie im Detail
Die bisherige Empfehlung für Azithromycin geht auf eine Meta-Analyse über mehrere Einzelstudien zurück. Sie wiesen für Azithromyzin eine etwas höhere Erfolgschancen als Doxycyclin auf. In der neuen Studie wird aber darauf hingewiesen, dass die einzelnen vorherigen Studien verschiedene Mängel aufweisen, die auch die Aussage zur Wirksamkeit der beiden Wirkstoffe verzerren. Darum fragt die neue Studie gezielt nach einem Vergleich in der Wirksamkeit.
Neue Studie zur Wirksamkeit von Azithromycin und Doxycyclin aus den USA
Die Testpersonen der Studie sind inhaftierte jugendliche Männer und Frauen in Gefängnissen in Los Angeles. Somit herrscht ein gut kontrollierbares Umfeld. Bei Aufnahme wurde ein Test auf Chlamydien durchgeführt und bei einem positiven Ergebnis die betroffenen Jugendlichen gefragt, ob sie freiwillig an der Studie teilnehmen wollen.
Insgesamt konnten so 567 Jugendliche für die Studie gewonnen werden. Sie wurden zufällig in zwei Gruppen geteilt, wobei 284 Azithromycin und 283 Doxycylin erhalten haben.
Die beiden Arzneien wurden wie empfohlen eingenommen: Azithromycin einmalig und Doxycyclin zweimal pro Tag über eine Woche. Die Behandlung galt als Erfolg, wenn der Test auf Chlamydien negativ ausfällt. Die Behandlung war nicht erfolgreich, wenn nach 28 Tagen kein negativer Test vorlag.
Jeweils 185 Personen pro Gruppe konnten ausgewertet werden. Die übrigen Teilnehmer waren nicht lange genug in der Einrichtung für eine vollständige Auswertung.
Ergebnis
Die Auswertung ergab, dass Doxycyclin kein einziges Mal versagt hatte. Azithromycin hatte bei fünf Personen (3,2%) keine Wirkung erzielt. Dieser Unterschied ist signifikant. Weiterhin stellte die Studie fest, dass in beiden Gruppen etwa ein Viertel der Teilnehmer leichte Nebenwirkungen hatten. Damit ist nach dieser Studie Doxycyclin das bessere Mittel gegen Chlamydien und Azithromycin die erste Alternative.
Hinweis
Azithromycin und Doxycyclin sind beide verschreibungspflichtig. Sie müssen somit einen Arzt aufsuchen und ein Rezept für eines der Mittel erhalten. Da Sexualkrankheiten für betroffene Personen oft ein unangenehmes oder gar tabuisiertes Thema ist, fällt der physische Gang zum Arzt vielen schwer. Sie haben in dem Fall aber auch die Möglichkeit, eine Online-Praxis zu besuchen.
Ist es legal, Azithromycin oder Doxycyclin in einer Online-Praxis zu bestellen?
In Großbritannien und den Niederlanden dürfen bestimmte medizinische Leistungen auch legal über das Internet angeboten werden. Dazu gehört auch die Behandlung von Chlamydien mit Azithromycin oder Doxycyclin. Dieses Vorgehen ist auch für deutsche Patienten möglich, denn es gilt EU-weit die Richtlinie zur Patientenmobilität. Die erlaubt jeden EU-Bürger, medizinische Leistungen in einem anderen EU-Staat legal in Anspruch zu nehmen. Das gilt auch für Online-Praxen.
So funktioniert der legale Kauf
Sie besuchen dafür im ersten Schritt einfach die Internetseite einer Online-Praxis, beispielsweise EuroClinix. Dort suchen Sie dann den medizinischen Bereich heraus, für den Sie Hilfe benötigen, beispielsweise Sexualkrankheiten. Es öffnet sich ein Fenster mit einigen Informationen und der Möglichkeit, die Online-Sprechstunde zu starten. Das machen Sie dann und es öffnet sich ein Online-Fragebogen, den Sie wahrheitsgemäß ausfüllen müssen!
Haben Sie diesen abgeschickt, öffnet sich ein weiteres Fenster mit Medikamenten zur Auswahl. Dort wählen Sie Ihr bevorzugtes Medikament aus, sofern es auf Lager ist. Dann müssen Sie noch ein Kundenkonto anlegen, damit die notwendigen Adressdaten auch hinterlegt werden können.
Ist der Fragebogen durch einen Arzt geprüft, erhalten Sie eine E-Mail mit einem Online-Rezept. Das wird dann automatisch bei der Versandapotheke eingelöst und Sie erhalten das Medikament innerhalb weniger Tage nach Hause geschickt.
Wie sieht es nach dem Brexit aus?
Viele Online-Praxen haben ihren Sitz in England. Nach dem Brexit wird vermutlich die Richtlinie zur Patientenmobilität für Großbritannien nicht mehr gelten. Somit sind medizinische Leistungen aus Großbritannien für deutsche Patienten nicht mehr nutzbar.