Chlamydien behandeln beim Mann

Ansteckung – Symptome – Behandlung von Chlamydien

Zuletzt aktualisiert: Dezember 2024

Chlamydien zählen zu den häufigsten sexual übertragbaren Erkrankungen bei Männern unter 25 Jahren. Verantwortlich für die Erkrankung ist die Infektion mit dem Bakterium Chlamydia Trachomatis. Das Bakterium gelangt hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr in den Genitalbereich des Mannes und kann zu sehr unangenehmen gesundheitlichen Folgen führen. Dabei sind Chlamydien beim Mann sehr gut behandelbar.

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Stefan HenningsInteressengemeinschaft Impotenz Selbsthilfe

Wie verläuft die Ansteckung mit Chlamydien?

Hauptübertragungsweg der Erreger der Chlamydien ist der ungeschützte Geschlechtsverkehr. Wenn der Sexualpartner infiziert ist, reicht ein Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder Schleimhäuten aus, um sich anzustecken. Dabei ist vaginaler, analer und auch oraler ungeschützter Verkehr relevant. Die Erreger der Chlamydien sitzen in den jeweiligen Schleimhäuten und sind auch in Körperflüssigkeiten wie Urin, Sperma und Vaginalsekret enthalten. Auch eine Ansteckung auf indirektem Weg ist nicht ausgeschlossen, beispielsweise über die gemeinsame Nutzung von Sexspielzeug. Eine Übertragung im Schwimmbad, beispielsweise über im Wasser enthaltene Erreger, die in die Bindehaut des Auges geraten, ist zwar selten, aber nicht auszuschließen.

Da bei der Hälfte der Infizierten keine Symptome der Erkrankung auftreten, wissen viele nicht, dass sie eine sexuell übertragbare Krankheit haben. Das erleichtert die Verbreitung der Chlamydien. Die Inkubationszeit bis zum Ausbruch der Erkrankung liegt zwischen einer und drei Wochen. Somit dauert es eine gewisse Zeit, bis die ersten Symptome auftreten – falls welche auftreten.

Selbst ohne Symptome dringt das Bakterium aber in die Zellen des Körpers ein und schädigt diese in der Folge. Das Bakterium nistet sich vorwiegend in den Schleimhäuten ein und dringt in die dortigen Zellen ein. In den Zellen vermehrt es sich, bis diese platzen. Dann werden weitere Zellen befallen und so weiter. In Deutschland treten hauptsächlich die Subtypen D bis L auf – Chlamydien gibt es in unterschiedlichen Ausprägungsformen. Chlamydien ist zudem eine Erkrankung, die ausschließlich beim Menschen auftreten kann.

Welche Symptome zeigen sich bei Chlamydien?

Bei vielen Erkrankten zeigen sich, wie erwähnt, gar keine Symptome. Daher ist eine regelmäßige Untersuchung gerade bei Männern, oder spätestens, wenn sich im intimen Umfeld ein Krankheitsfall andeutet, sehr wichtig. Treten Symptome auf, ist das erste meist ein Brennen beim Urinieren. Nicht selten gesellen sich Juckreiz und ein Druckgefühl in der Harnröhre hinzu. Im Weiteren zeigt sich ein wässriger oder eitriger Ausfluss aus der Harnröhre. Der Genitalbereich ist gereizt, was Schmerzen – insbesondere beim Geschlechtsverkehr – zur Folge haben kann.

Ist das Rektum infiziert, sind die Symptome ähnlich. Juckreiz und ein brennendes Gefühl sind die ersten Anzeichen, es folgt ein wässriger oder eitriger Ausfluss sowie Schmerzen. Sind die Mundschleimhäute infiziert, zeigen sich häufig keine weiteren Symptome. Die Infektion bei Frauen zeigt eine sehr ähnliche Symptomatik.

Vorsicht

Die Inkubationszeit bis zum Ausbruch der Erkrankung liegt zwischen einer und drei Wochen.

Weitere Folgen der Erkrankung

Bleiben Chlamydien unbehandelt, kann das schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Das ist auch dann der Fall, wenn sich die zuvor genannten Symptome nicht zeigen. Die Erreger sind im Körper und beginnen mit der Zeit von der ursprünglichen Infektion weiterzuwandern. Von der infizierten Harnröhre geht der Weg für gewöhnlich in die Prostata und die Nebenhoden. Das kann in der Folge mit einer entsprechenden Entzündung für den Betroffenen sehr schmerzhaft werden. Spätfolgen der Prostataentzündung können sogar bis zur Unfruchtbarkeit führen. Eine vorhandene Chlamydieninfektion erhöht zudem das Risiko einer HIV-Infektion, wenn der Betroffene mit dem HI-Virus in Kontakt kommt.

Im weiteren Krankheitsverlauf sorgt der Erreger für weitere Entzündungen im Körper. Betroffen sind die großen Gelenke in den Beinen, also Kniegelenke und Sprunggelenke. Weiter sind eine Bindehautentzündung und eine entzündete Iris in den Augen möglich. Mit der bereits vorhandenen Entzündung der Harnröhre werden die Folgen von Medizinern als Reiter-Syndrom zusammengefasst.

Behandlung der Chlamydien

Dass es sich beim Erreger um ein Bakterium handelt, ist die Behandlung mit Antibiotika bei Chlamydien die erste Wahl. Verabreicht wird Doxycylin oder Azithromycin. Doxycylin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Tetrazykline. Es ist sehr wirksam und arm an Nebenwirkungen. Es sollte bei Nieren- oder Leberproblemen, Asthma oder bei einer Allergie gegen Sulfite nicht eingenommen werden. Azithromycin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Makrolide. Es ist ebenfalls sehr wirksam, weist aber mehr Nebenwirkungen auf. Bei Allergien gegen Makrolide oder bei Leberproblemen sollte es nicht eingenommen werden. Sprechen Sie daher ausführlich mit Ihrem Arzt, welches Antibiotikum für Sie infrage kommt.

Verhalten nach erkannter Infektion

Werden bei Ihnen Chlamydien festgestellt, sollten Sie in der Behandlungszeit auf Geschlechtsverkehr verzichten. Das gilt mindestens für die ersten sieben Tage. Das Risiko, sich erneut oder ihre(n) Partner(in) zu infizieren, ist zu hoch. Zudem muss der Erreger eingedämmt werden und soll sich nicht weiter verbreiten. Deshalb sollten Sie Ihre letzten Sexualpartner informieren, sodass diese sich ebenfalls auf Chlamydien testen lassen. Nur so kann die Infektionskette in der Folge unterbrochen werden. Hierzu wird Sie der Arzt aber ausführlich aufklären.

Wie kann ich mich vor Chlamydien schützen?

Eine Impfung gegen Chlamydien gibt es bislang nicht. Der wirksamste Schutz ist daher der sichere Geschlechtsverkehr mit Kondom. Allerdings ist die Ansteckung mit Chlamydien sehr einfach, da die Übertragung des Bakteriums schnell und direkt vonstattengehen kann. Daher ist ein Arztbesuch beim ersten Anzeichen oder beim ersten Verdacht wichtig. So kann die weitere Verbreitung vermieden werden.

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