Behandlung (Therapie) der erektilen Dysfunktion: Änderung des Lebensstils

Sport, Ernährung, mit dem Rauchen aufhören – was hilft bei Erektionsstörungen?

Zuletzt aktualisiert: April 2024

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Zur Behandlung einer erektilen Dysfunktion (ED) kann eine Veränderung bestimmter Verhaltensweisen deutlich zum Erfolg beitragen und somit auch eine medikamentöse Behandlung, beispielsweise mit Viagra, überflüssig machen. Körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin sowie Stressabbau helfen nicht nur gegen Erektionsstörungen, sondern beugen auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.

Der Zusammenhang ist eindeutig: Eine gute Erektion entsteht nur dann, wenn genügend Blut in die Schwellkörper einfließen kann. Wenn die Blutgefäße nicht einwandfrei funktionieren, sind Erektionsprobleme die logische Folge. Mit guten Gefäßen ist auch eine gute Erektion möglich.

Wie hilft Sport der eigenen Potenz?

Körperliche Aktivität hat einen direkten und indirekten Einfluss auf die Erektionsfähigkeit. Zum einen bleiben die Blutgefäße und das ganze Herz-Kreislauf-System insgesamt gesünder und der Blutfluss ist so, wie er sein sollte – damit ist die Erektionsfähigkeit besser. Der indirekte Effekt ist der, dass durch körperliche Aktivitäten wie Sport als Nebeneffekt eventuelles Übergewicht abgebaut wird. Übergewicht kann ebenfalls Erektionsstörungen auslösen.

Der negative Zusammenhang zwischen bewegungsarmen Lebensstil und Erektionsstörungen ist durch wissenschaftliche Studien belegt. Aus der in diesem Zusammenhang am häufigsten zitierten Studie – die Massachusetts Male Aging Study (MMAS) – wird aufgezeigt, dass sich das Risiko für eine erektile Dysfunktion bei Männern mit einer bewegungsarmen Lebensweise doppelt so hoch ist, wie bei Männern die regelmäßig Sport treiben. (Derby 2000).

Studien zeigen zudem, dass körperliche Aktivität zur Behandlung einer bestehenden erektilen Dysfunktion zumindest beiträgt. Nach einer in Wien durchgeführten Studie sind Aktivitäten mit einem Verbrauch zwischen 3.000 und 4.000 Kilokalorien pro Woche optimal (Kratzik 2009). Natürlich sind auch Aktivitäten mit geringerem Energieumsatz positiv, bei Aktivitäten von mehr als 4.000 Kilokalorien pro Woche verbessert sich der Effekt auf die Erektionsfähigkeit nicht weiter. Eine weitere Studie hat aufgezeigt, dass Männer, die bereits PDE5-Hemmer nehmen, durch körperliche Aktivität zufriedener mit der Wirkung waren (Maio 2010).

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Wie hilft eine ausgewogene Ernährung?

Dass die Ernährung einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit hat – unter anderem ausgedrückt im Gewicht, Bauchumfang, Blutfettwerte oder Blutdruck – ist sicherlich keine Überraschung. Werte außerhalb des Normalbereichs erhöhen nicht nur das Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch das Risiko einer erektilen Dysfunktion.

Der positive Zusammenhang zwischen gesunder Ernährung und Erektionsfähigkeit ist in zahlreichen Studien gut belegt (Espositio 2000). Eine Meta-Analyse von 50 Studien zeigt, dass die mediterrane Kost mit viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Olivenöl, Fisch und mageres Fleisch in geringen Mengen einen sehr positiven Einfluss auf die oben angesprochenen Werte und damit auch der Erektionsfähigkeit hat (Kastorini 2011).

Wie hilft eine Reduzierung von Übergewicht?

Übergewicht und insbesondere starkes Übergewicht (Adipositas) sind starke Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch für Erektionsstörungen. Bei der Bewertung des Übergewichts wird häufig der Body Mass Index (BMI) herangezogen, das Verhältnis von Körpergewicht (in Kilogramm) zur quadrierten Körpergröße (in Zentimetern). Liegt der BMI über 25 gilt man als übergewichtig, ab einem BMI von 30 ist man adipös (stark übergewichtig). Allerdings ist hier der Bauchumfang wesentlich aussagekräftiger für Gesundheitsrisiken. Optimal ist ein Bauchumfang von weniger als 94 Zentimetern, ab 102 Zentimetern unterliegen Sie einem erhöhten Risiko.

Der Zusammenhang zur erektilen Dysfunktion zeigte eine Studie aus dem Jahr 2009. Männer mit einem Bauchumfang von mehr als 102 Zentimetern unterliegen einem 50-prozentig höheren Risiko für eine Erektionsstörung als Männer mit weniger Bauchumfang (Janiszewski 2009). In einer in Italien durchgeführten Studie wurden Männer mit und ohne Erektionsstörungen und einem BMI größer als 25 in zwei Gruppen eingeteilt.

Die erste Gruppe hatte das Ziel einer Gewichtsreduktion, die zweite nicht. Am Ende der Studie nach zwei Jahren zeigten sich deutliche Unterschiede in der Erektionsfähigkeit der beiden Gruppen. Von den Männern mit einer erektilen Dysfunktion hat nach der Gewichtsabnahme ein Drittel keine Probleme mehr (Esposito 2009).

Wie hilft der Verzicht auf Nikotin?

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Nikotin führt zu diversen Veränderungen im Blutbild und kann in der Folge auch Durchblutungsstörungen verursachen. Das Raucherbein oder das erhöhte Herzinfarktrisiko ist Ihnen sicherlich als Folge des Rauchens bekannt. Die durch Rauchen verursachte Arterienverkalkung (Arteriosklerose) greift aber auch die Arterien in den Schwellkörpern an – durch den kleinen Durchmesser sind sie nicht selten zuerst betroffen. Durch die verminderte Blutzufuhr ist eine kräftige Erektion nicht mehr möglich, längerfristig können die Schwellkörper gar geschädigt werden.

Raucher leiden im Vergleich zu Nichtrauchern deutlich häufiger unter einer erektilen Dysfunktion. Auch bei Passivrauchern ist das Risiko erhöht. Dabei steigt das Risiko nicht nur bei längerfristigem Rauchen, sondern bereits direkt mit oder nach einer Zigarette sind oft die Auswirkungen auf die Durchblutung bemerkbar. Wenn Sie vor dem Geschlechtsverkehr rauchen, könnten Sie mit einer Erektionsstörung als Folge zu kämpfen haben.

Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören, tritt eine Verbesserung der Durchblutung im Penis häufig schon nach wenigen Tagen ein. Studien haben diesen Zusammenhang gut belegt. Nicht immer verschwindet dadurch die erektile Dysfunktion. Umso jünger Sie sind und je weniger Zigaretten Sie bisher in Ihrem Leben geraucht haben, desto besser sind die Chancen auf eine Rückgewinnung der vollen Erektionsfähigkeit.

Wie hilft Stressabbau?

Stress führt ebenfalls zu Durchblutungsstörungen und auch viele weitere körperliche Werte werden verändert. Folgt auf die Stresssituation Entspannung, ist das nicht weiter ein Problem. Dauerstress hingegen führt zu nachhaltigen gesundheitlichen Schwierigkeiten. Dazu zählt auch eine Störung des Sexuallebens, bei der eine erektile Dysfunktion meist nur ein Symptom darstellt. Körperliche Aktivität, Entspannungsübungen oder therapeutische Maßnahmen können hier deutlich helfen.

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Literatur

Allgemeinverständliche Literatur

  • Hartmann, Angelika (2009):
    Für Männer. Leben Sie Ihr Potenzial!
    Das Vier-Säulen-Programm für ein kraftvolles und erfülltes Leben.
    riva Verlag.
  • Herzstiftung: Sonderdrucke und Broschüren, Bücher.
    Ergänzende Informationen zu unserem Artikel:
    SD0002: Wieviel Bewegung braucht der Mensch?
    SD0007: Ausstieg aus der Sucht. Wie man vom Rauchen loskommen kann.
    SD0023: Stress
    BR0007: dolce vita – herzgesund leben.
    Kochbuch Mediterrane Küche

Medizinische Fachliteratur

  • Derby, Carol A; Mohr, Beth A; Goldstein, Irwin; Feldman, Henry A; Johannes, Catherine B; McKinlay, John B (2000):
    Modifiable risk factors and erectile dysfunction: can lifestyle changes modify risk?
    Urology, Volume 56, Issue 2, Pages 302-306.

    Im Internet: Zusammenfassung Artikel (pdf-Datei, 169 kB)
  • Esposito, Katherine; Giugliano, Dario (2011):
    Lifestyle/dietary recommendations for erectile dysfunction and female sexual dysfunction.
    Urologic Clinics of North America, Volume 38, Issue 3, Pages 293-301.

    Im Internet: Zusammenfassung
  • Esposito, Katherine; Giugliano, Francesco; Maiorino, Maria Ida; Giugliano, Dario (2010):
    Dietary Factors, Mediterranean Diet and Erectile Dysfunction.
    The Journal of Sexual Medicine, Volume 7, Issue 7, Pages 2338-2345.

    Im Internet: Zusammenfassung
  • Esposito, Katherine; Ciotola, Miryam; Giugliano, Francesco et al. (2009):
    Effects of intensive lifestyle changes on erectile dysfunction in men.
    The Journal of Sexual Medicine, Volume 6, Issue 1, Pages 243-250.

    Im Internet: Zusammenfassung
  • Gupta, Bhanu P; Murad, M Hassan; Clifton, Marisa M; Prokop, Larry; Nehra, Ajay; Kopecky, Stephen L (2011):
    The Effect of Lifestyle Modification and Cardiovascular Risk Factor Reduction on Erectile Dysfunction – A Systematic Review and Meta-analysis.
    Archives of Internal Medicine, Volume 171, Issue 20, Pages 1797-1803
    .
    Im Internet: Artikel.
  • Janiszewski, Peter M; Janssen, Ian; Ross, Robert (2009):
    Abdominal obesity and physical inactivity are associated with erectile dysfunction independent of body mass index.
    The Journal of Sexual Medicine, Volume 6, Issue 7, Pages 1990-1998.

    Im Internet: Zusammenfassung
  • Kastorini, Christina-Maria; Milionis, Haralampos J; Esposito, Katherine et al. (2011):
    The Effect of Mediterranean Diet on Metabolic Syndrome and its Components.
    Journal of the American College of Cardiology, Volume 57, Issue 11, Pages 1299-1313.

    Im Internet: Zusammenfassung
  • Kratzik, Christian W; Lackner, Jakob E; Märk, Isabel et al. (2009):
    How much physical activity is needed to maintain erectile function? Results of the Androx Vienna Municipality Study.
    European Urology, Volume 55, Issue 3, Pages 509-517.

    Im Internet: Zusammenfassung, Artikel (pdf-Datei, 393 kB)
  • Maio, Guiseppe; Sareb, Salim; Marchiori, Antonio (2010):
    Physical activity and PDE5 inhibitors in the treatment of erectile dysfunction: results of a randomized controlled study.
    The Journal of Sexual Medicine, Volume 7, Issue 6, Pages 2201-2208.

    Im Internet: Zusammenfassung
  • Meldrum, David R; Gambone, Joseph C; Morris, Marge A; Ignarro, Louis J (2010):
    A multifaceted approach to maximize erectile function and vascular health.
    Fertility and Sterility, Volume 94, Issue 7, Pages 2514-2520.

    Im Internet: Zusammenfassung
    Die Verfasser dieses Artikels betreiben auch einen sehr informativen und verständlichen Internetauftritt (www.erectile-function.com).