Organische Ursachen der erektilen Dysfunktion (ED)

Beispiele für organische Ursachen von Erektionsstörungen

Zuletzt aktualisiert: April, 2024

Bei den organischen Ursachen der erektilen Dysfunktion (ED) treten Erektionsstörungen auf Grund von physischen oder krankheitsbedingten Fehlfunktionen auf. Ganz allgemein lassen sich hierbei 4 Kategorien an organischen Ursachen beschreiben:

  • vaskuläre Ursachen,
  • neurogene Ursachen,
  • endokrine Ursachen,
  • sowie kavernöse Ursachen.

Bei den vaskulären Ursachen liegt eine Störung bei der Durchblutung vor, die zu einer Erektionsstörung führt. Beispielsweise ist die Blutzufuhr in die Schwellkörper des Penis zu gering oder der Blutabfluss ist erhöht (sogenanntes venöses Leck).

Bei den kavernösen Ursachen ist das Gewebe des Schwellkörpers geschädigt.

Bei den neurogenen Ursachen liegt eine Schädigung im Nervensystem (zentral oder peripher) vor.

Wenn eine Hormonstörung als Ursache einer organischen Erektionsstörung diagnostiziert wird, spricht man von einer endokrinen Ursache.

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Beispiele für organische Ursachen einer Erektionsstörung

Die oben genannten 4 Ursachenkategorien können selbst wiederum durch diverse Risikofaktoren bedingt sein. Zu den Risikofaktoren zählen Krankheiten (chronisch oder nicht-chronisch), Verletzungen (einschließlich Operationen) oder auch eine (ungesunde) Lebensweise. Oft kommen auch hier mehrere Faktoren zusammen, die sich dann in einer erektilen Dysfunktion bemerkbar machen.

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Was sind typische Beispiele an Erkrankungen und Leiden?

Beispiele für Durchblutungsstörungen, die zu einer Erektionsstörung führen können, sind:

  • Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie),
  • Arteriosklerose oder Atherosklerose (Arterienverkalkung),
  • sowie auch erhöhte Cholesterin– und Blutfettwerte (Hyperlipidämie).

Eine weitere häufige organische Ursache ist Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Weitere chronische Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS), Morbus Parkinson oder Multisystematrophie (MSA) können ebenfalls zu Erektionsstörungen führen.

Operationen oder Erkrankungen im Unterleib

Eine weitere Ursachenquelle sind Verletzungen oder Erkrankungen an Organen im Unterleib. Das können beispielsweise Operationen oder Bestrahlungen an der Prostata, dem Darm oder der Blase sein. Auch eine Prostata-Entzündung (Prostatitis) sowie Leber- oder Nierenleiden können ursächlich für eine Erektionsstörung sein. Nicht zuletzt kann auch eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) verantwortlich sein.

Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule können ebenfalls für Erektionsstörungen verantwortlich sein. Das reicht von allgemeinen Verletzungen an der Wirbelsäule oder am Becken über einen Bandscheibenvorfall bis zur Querschnittslähmung.

Hormonelle Ursachen

Bei den hormonellen Ursachen ist vor allem ein Testosteronmangel (Hypogonadismus) eine mögliche Ursache für Erektionsstörungen. Auch ein zu hoher Prolaktinwert (Hyperprolaktinämie) kann – selbst wiederum unter Umständen durch ein Prolaktinom (gutartiger Tumor) verursacht – die Ursache für eine Erektionsstörung sein.

Die nicht abschließende Liste an organischen Ursachen beinhaltet zudem Schlafapnoe sowie Übergewicht bis zur Fettsucht (Adipositas). Auch der Konsum von Suchtmitteln wie Nikotin (siehe hierzu „Verursacht Rauchen Erektionsstörungen?„, Alkohol und Drogen können Erektionsstörungen auslösen.

Erektionsstörungen als Hinweis auf eine noch nicht erkannte Erkrankung

Wie die vorgenannte Auflistung aufzeigt, sind die möglichen organischen Gründe für Erektionsstörungen zahlreich. Wenn Sie unter Erektionsstörungen leiden, heißt das für Sie: Unter Umständen kann bei Ihnen eine noch nicht erkannte Erkrankung vorliegen.

Die Wichtigkeit, eine Erektionsstörung als potenzielles Symptom einer möglicherweise ernsthaften Erkrankung zu sehen, beschreiben auch die Ärzte Aaron Vinik und Donals Richardson in folgender Aussage (Quelle):

„Für manche ist der Penis wie eine Wünschelrute, mit der man Männer mit hohem Risiko für eine vaskuläre Katastrophe (Herzinfarkt) lange vor deren Eintreten erkennen kann.“

Weitere Krankheitsbilder

Neben den angesprochenen Gefäßerkrankungen sind auch weitere Krankheitsbilder mögliche Ursachen der Erektionsstörung. Leiden Sie unter einer andauernden Erektionsstörung – über Monate hinweg – sollten Sie am besten einen Facharzt (Urologe oder Androloge) aufsuchen. Nur so kann die Ursache der Erektionsstörung bestimmt und dann behandelt werden.

Auf der Seite „Der Penis als Frühwarnsystem“ haben wir Ihnen weitere Informationen hierzu zusammengestellt.

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Quellen und weitere Literatur

  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Leitlinien für Diagnostik und Therapie der Erektilen Dysfunktion http://www.dgn.org/images/red_leitlinien/LL_2012/pdf/ll_82_2012_diagnostik_und_therapie_der_erektilen_dysfunktion.pdf
  • Kölner Studie zur Prävalenz (Häufigkeit) von Erektionsstörungen (2000) https://www.researchgate.net/publication/245698410_Die_Pravalenz_von_mannlichen_Erektionsstorungen_in_Deutschland_heute_und_in_der_Zukunft_-_The_prevalence_of_male_erectile_dysfunction_in_Germany_today_and_in_the_future_-
  • Aaron Vinik und Donals Richardson, Wunschelrute Penis
    IDF Bulletin, Sonderheft „Diabetes und Sexualität“, Vol. 43, November 1999